Alle Artikel mit dem Schlagwort: Uwe Tellkamp

Trabanten und Schnapskirschen

Die Folgen der Wiedervereinigung beschäftigen Deutschland bis heute, das Verhältnis zwischen Ost und West ist nach dreißig Jahren immer noch von Vorurteilen und Befindlichkeiten geprägt. Die vielfältige literarische Aufarbeitung der Wende- und Nachwendejahre zeigt die enormen Erschütterungen und Verluste der ostdeutschen Teilgesellschaft und hat gerade darin ein enormes utopisches Potential.

Mit Frankenstein ins All

Die Schriftstellerin Ines Geipel macht sich immer wieder auf die Suche nach den Opfern der DDR-Diktatur. In »Schöner Neuer Himmel« geht es um die Biopolitik in der Weltraumforschung der DDR. In Berlin sprach sie mit dem Lyriker Durs Grünbein über mögliche Menschenexperimente im Wettlauf um die Vormacht im All und das Wegrutschen der Geschichte.

Witzel in der Maschine

Vor zwei Wochen wurde Frank Witzels kühner Roman »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« als bester deutschsprachiger Roman des Jahres ausgezeichnet. Seither läuft die Buchpreis-Maschine auf Hochtouren, man hört von weiteren Auflagen, Hörbuch, Taschenbuch, Auslandslizenzen und schauspielerische Inszenierungen.

Das lange Wippen auf dem Sprungbrett

Peter Richter beschreibt in seinem Erinnerungsroman »89/90« den letzten Sommer des Sozialismus in aller Eindringlichkeit. Es ist das Jahr zwischen dem letzten sozialistischen Wehrkundeunterricht und der ersten Klassenfahrt nach Paris, in dem pausenlos getrunken, diskutiert und politisiert wurde – wenn man nicht gerade im Freibad lag.

Galaktischer Krieg aus der Retorte

Welche Existenz folgt dem Menschen und wie muss man sich Sein nach der menschlichen Zivilisation vorstellen. Mit seinem neuen Roman »Die Abschaffung der Arten« schreckt der ehemalige FAZ-Feuilletonist und SPEX-Chef Dietmar Dath seine Leser mit düsterer Zukunftsmusik. Dieser viel zu wenig gelesene Roman gehört zu den Grandiositäten der deutschen Literatur.

Das Land der »Brüder und Schwestern«

Birk Meinhardt erzählt in seinem monumentalen Roman »Brüder und Schwestern« vom Leben der so genannten Arbeiterklasse in der DDR. Es ist die Geschichte vom Auf- und Abladen der Schuld in einer Kompromissgesellschaft, in der das größte Vergehen darin bestand, den Drang nach Freiheit zu verspüren.