Außerhalb des Wettbewerbs tummeln sich die Filme mit Staraufgebot und bildgewaltigen Erzählungen. Der Wettbewerb der Berlinale ist weniger glamourös gestartet als das Rahmenprogramm. Der einzige echte Hingucker war bislang Wes Andersons Belle-Epoque-Märchen »Grand Budapest Hotel«.
Die fotografisch, filmisch und erzählerisch überzeugendsten Beiträge der 64. Internationalen Filmfestspiele in Berlin laufen bislang außerhalb des Wettbewerbs. Bislang hat einzig Wes Andersons fantastisches Märchen Grand Budapest Hotel überzeugen können. Darin erzählt der Spielerischste unter den Hollywood-Regisseuren mit spektakulären Bildern und grandioser Besetzung eine amüsant-packende Geschichte am Vorabend des Zweiten Weltkriegs und lässt ganz nebenbei die Belle Epoque des Zwischenkriegseuropas in dem osteuropäischen Fantasieland Zubrowka wieder auferstehen. Der Film eröffnete die 64. Berlinale.
Darüber hinaus aber startete der Wettbewerb mit den bislang gezeigten Wettbewerbsbeiträgen ’71, Jack, La voie de l’ennemie und Die geliebten Schwestern weniger überzeugend. Das große cineastische Spektakel spielt sich vor allem in der Reihe Berlinale Spezial ab oder läuft im Wettbewerb außer Konkurrenz.
Da wäre etwa die für zehn Oscars nominierte Räuberpistole American Hustle von David O. Russell, eine 80er-Jahre-Bonnie-and-Clyde-Geschichte, die mit tiefen Dekolletés, Disko-Pop und viel Humor die naiv-arrogante US-Gesellschaft vorführt. Ein großes Vergnügen, dies anzusehen, wenngleich die zehn Oscar-Nominierungen nicht ganz nachvollziehbar sind.
George Clooneys The Monuments Men erzählt von der Rettung der Kunstschätze vor der Zerstörung durch die deutschen Truppen. Die Alliierten installieren eine Truppe von »Kunstschutzoffizieren«, die hinter den feindlichen Linien nach gefährdeten Gemälden und Skulpturen fahnden und sie in Sicherheit bringen sollen. Basierend auf dem Buch von Robert M. Edsel beschreibt der Film die spektakulärste Rettungsaktion für Kultur, die es jemals gab. Allerdings hat Clooney das Ganze als amerikanisches Unterhaltungskino inszeniert. Bedauerlich.
Ein weiterer Hingucker ist das koreanische Science-Fiction-Spektakel Snowpiercer vom Kultregisseur Bong Joon-ho. Die zwei Projektionen des Films liefen in der ungekürzten Fassung und waren sowohl bei Berlinale-Besuchern als auch bei der ansonsten kartenverwöhnten Presse innerhalb von Minuten ausverkauft.
Last but not least bleibt zu erwähnen, dass auch Lars von Triers ungekürzte Fassung seines weltweit vieldiskutierten Werkes Nymphomaniac. Part 1, der Offenbarung einer sexgierigen Frau, absehbar für ein enormes Echo sorgen wird.
Zwei Dinge haben all diese Beiträge gemeinsam. Sie haben internationales Flair und erfüllen den Anspruch eines Filmfestivals zur Genüge – ein Wettbewerb mit ihnen wäre ein grandioses Vergnügen, ein Kopf-am-Kopf-Rennen wäre garantiert. Allerdings laufen auch alle vier Filme außerhalb des Wettbewerbs, abgesehen von der millionenschweren Produktion Snowpiercer – die in der Arthaus-Kinoreihe Forum International einen irgendwie verlorenen Eindruck macht – im Rahmenprogramm des Wettbewerbs.
[…] hat man noch Hoffnung, da entwickelt sie Züge, die an Tilda Swinton als Madame D. in Wes Andersons Grand Budapest Hotel und als Ministerin Mason in Bong Joon-hos Science-Fiction-Verfilmung Snowpiercer erinnern. Bong […]
[…] hat sich Sony die Rechte an der Verfilmung gesichert. Der renommierte Filmproduzent Scott Rudin (Grand Budapest Hotel, No Country for Old Men) soll die Adaption dieser modernen Faust-Geschichte um den Künstler David […]
[…] (der Siebziger-Jahre-Charme erinnert vage an David O. Russels vergnügliche Räuberpistole American Hustle), der von einem großartigen Ensemble getragen wird. Vor allem die 23-jährige britische […]