Familienaufstellung im Großmarkt
Thomas Stuber überzeugt im Wettbewerb mit seinem formidabel besetzen Supermarkt-Epos »In den Gängen« und öffnet die Herzen der Zuschauer für die fleißigen Hände des Kapitalismus.
Thomas Stuber überzeugt im Wettbewerb mit seinem formidabel besetzen Supermarkt-Epos »In den Gängen« und öffnet die Herzen der Zuschauer für die fleißigen Hände des Kapitalismus.
Am Ende wenden sich zwei Frauen aus Osteuropa dem brisanten Thema »Bodypolitics« zu. Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie konfrontiert die Zuschauer mit einem verstörenden Forschungsprojekt, in dem alle Hüllen fallen, Małgorzata Szumowska macht einen jungen Schönling zum Ungeheuer und beobachtet vor dem Hintergrund von Polens national-religiöser Ideologie die Reaktionen.
Murray Cummings, ein Cousin von Weltstar Ed Sheeran, präsentiert den Sänger in seinem Dokumentarfilm als den »Songwriter« schlechthin und lässt die Zuschauer an der Entstehung seines letzten Albums »Divide« teilhaben.
Gus van Sant und Joaquin Phoenix erobern auf Rädern die Berlinale. Ihr hinreißender Film »Don’t worry, he won’t get far on foot« erzählt die Geschichte des Alkoholikers, Rollstuhlfahrers und Cartoonisten John Callahan.
Zur Halbzeit der 68. Berliner Filmfestspiele hat man den Eindruck, Festivaldirektor Dieter Kosslick will erneut beweisen, dass es ihm partout nicht gelingen mag, einen Wettbewerb mit ausreichend großen Filmen zu bestücken. Die Höhe- und Tiefpunkte der ersten fünf Festivaltage.
Mit dem norwegischen Film »Utøya 22. Juli« von Erik Poppe war am Montag der bislang stärkste Beitrag im Wettbewerb zu sehen. Die junge Schauspielerin Andrea Berntzen trägt den Film über das Attentat auf das Jugendcamp der norwegischen Sozialdemokraten auf der Insel Utøya im Sommer 2011 in beeindruckender Manier auf ihren Schultern.
Alexej German Jr. setzt das Leben des russischen Schriftstellers Sergei Donatowitsch Dowlatow beeindruckend in Szene. Sein Hauptdarsteller Milan Maric überzeugt als lakonischer Intellektueller auf ganzer Linie.
An den ersten Tagen der Berlinale wussten zwei ungleiche Frauenpaare zu beeindrucken. In Marcelo Martinessis Drama »Las Herederas« haben sich die in die Jahre gekommenen Freundinnen Chela und Chiquita auseinandergelebt, in Laura Bispuris Sardinien-Mutter-Drama »Figlia Mia« streiten sich zwei gegensätzliche Frauen um ein beeindruckendes junges Mädchen.
Wes Andersons Animationsfilm »Isle of Dogs« eröffnet die Berlinale. Nach »Der Fantastische Mr. Fox« ist dies bereits der zweite Stop-Motion-Film des amerikanischen Ausnahmeregisseurs, in dem er einmal mehr mit viel Liebe zum Detail ein faszinierendes Universum vor den Augen der Zuschauer entstehen lässt.
Der niederländische Politikberater und Historiker Luuk van Middelaar hat eine Geschichte des vereinten Europa geschrieben. Sein voluminöses Buch handelt vom Europa der Staaten, der Behörden und der Bürger und eröffnet einen Blick ins Herz der Europäischen Union.
Rebecca Solnit beweist in ihren emanzipierten Texten, dass sie Lautstärke und Intelligenz zu verbinden vermag. Ihre Bücher »Wenn Männer mir die Welt erklären« und »Die Mutter aller Fragen« versammeln ihre feministischen Essays, mit »Wanderlust« erscheint demnächst eine Erkundung des Menschen in der Natur.
Der junge Kommissar Ariel Spiro wird ins Berlin der 20er Jahre versetzt und mit seinem ersten Fall direkt in das existenzialistisch-schillernde Tages- und Nachtleben der Metropole geschubst. »Der weiße Affe« von Kerstin Ehmer ist mehr als nur ein historischer Berlin-Krimi. Es ist der Auftakt einer Serie mit Suchtpotential. Ein Gespräch über das historische Westberlin, die Liebe zum Detail und das Leben hinterm Tresen.
Der in Bulgarien geborene Politologe Ivan Krastev nimmt in seinem Essay »Europadämmerung« Demokratie, Liberalismus und Europa in den Blick. Statt einer Hymne auf die Möglichkeiten dieser Werte hat er jedoch einen Abgesang verfasst.
Die in Österreich geborene Wahlberlinerin Ulli Lust steht mit Ihrem neuen Comic »Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein« auf der Shortlist für den Hauptpreis bei Europas größtem Comicfestival in Angoulême. Ein Gespräch über Sexualität und Feminismus, Emanzipation und Selbstfindung, die deutsche Comicverlagsszene und den perfekten Strich.