»Ich bin ein gestörter Typ«
Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank zeichnete sich in der Corona-Krise die Sucht vom Leib. Seine DIY-Insta-Serie »Die Vögel« gibt es nun auch im Buchformat.
Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank zeichnete sich in der Corona-Krise die Sucht vom Leib. Seine DIY-Insta-Serie »Die Vögel« gibt es nun auch im Buchformat.
Maria Speth hat ein halbes Jahr lang eine 6. Klasse in der hessischen Kleinstadt Stadtallendorf begleitet. Ihr Film ist ein großes Gesellschaftsporträt, in dessen Zentrum ein Lehrer steht, wie man ihn sich für seine Kinder nur wünschen kann. »Herr Bachmann und seine Klasse« zeigt eindrucksvoll und bewegend, wie viel besser Pädagogik auf Augenhöhe funktioniert.
Mit »Die Anomalie« hat Hervé Le Tellier 2020 den Prix Goncourt gewonnen. Sein Roman bietet beste Unterhaltung und große literarische Qualität. Er ist aber auch Teil einer besonders programmatischen Literatur. Aber wie finden sich die Oulipo-Merkmale in Hervé Le Telliers Roman? Im Rahmen des 21. Internationalen Literaturfestivals gab der Franzose im Literarischen Colloquium Berlin Einblick in seine Schreibwerkstatt.
Beim Internationalen Literaturfestival in Berlin stand der Montagabend ganz im Zeichen des Booker Prize. Mit Maaza Mengiste und C Pam Zhang – erste in Addis Abeba geboren, zweite in Peking – waren zwei US-Autorinnen zu Gast, die im Rennen um den wichtigsten Literaturpreis der englischsprachigen Welt waren. Mit ihren Romanen rückten sie verdrängte Geschichte und Minderheitenperspektiven in den Vordergrund.
Bae Suahs Roman »Weisse Nacht« ist surreales Märchen, unheimliche Geisterbeschwörung und doppelbödiger Hitzetraum. Magischer Realismus asian style.
Beim 21. Internationalen Literaturfestival in Berlin stellte der bosnisch-amerikanische Autor Aleksandar Hemon am Sonntagabend sein literarisches Doppelalbum »Meine Eltern / Alles nicht dein Eigen« vor.
Für mich ist es äußerst überraschend, dass Eva Menasses neuer Roman nicht auf einer der großen Buchpreislisten des Herbsts auftaucht. Die 1970 in Wien geborene Wahlberlinerin erzählt in »Dunkelblum« meisterhaft von einem NS-Verbrechen und seinen Folgen, ohne zur moralischen Aufarbeitungsliteratur zu verkommen. Weil sie sich nicht auf das Sensationelle des Moments, sondern das andauernd Alltägliche stürzt und so die Lebenslügen einer ganzen Dorfgemeinschaft aufdeckt. Ein Gespräch über Nazigewalt, überlieferte Wahrheiten und die Lasten der Gegenwart.
Anthony Hopkins brilliert in Florian Zellers Demenzdrama »The Father« als Mann, dem sein Leben zwischen den Fingern verrinnt. Dieser Film holt nicht nur ein Tabuthema aus der dunklen Ecke des Schweigens, sondern ist auch ein großes Kunstwerk.
Nestor Burma ist einer der bekanntesten Ermittler Frankreichs. Über 20 Bände hat Léo Malet seinem Helden gewidmet. Vier davon hat der große Jacques Tardi als Comic adaptiert, die nun in einem edlen Sammelband erscheinen.
Georges Méliès – Magier, Visionär und der größte Geschichtenerzähler des frühen Kinos. Eine DVD-Box erweist dem Pionier des Films nun seine Ehre.
Die Essayistin Ida Lødemel Tvedt ist noch nicht einmal 35 Jahre alt, aber schon jetzt eine der aufregendsten Stimmen des Landes. Ihrer Auseinandersetzung mit den Kulturen der Gegenwart folgt man mit Neugier und Begeisterung.
Mads Mikkelsen spielt in Thomas Vinterbergs neuem Film »Der Rausch« einen Lehrer in der Krise und beweist einmal mehr, dass er einer der größten Schauspieler seiner Generation ist.
Wesen von der anderen Seite drängend in Taiyo Matsumotos »GoGo Monster« in die Welt eines Jungen. Was nach »Stranger Things« und »Dark« klingt, entpuppt sich als berührende Geschichte vom Ende der Kindheit.
Der weißrussische Autor Viktor Martinowitsch seziert in seinem Roman »Revolution« die postsowjetischen Gesellschaften. Ein Lehrstück über die Verführbarkeit des Menschen und die Anfälligkeit für Macht und Korruption.
Der Weltbestseller »Eine kurze Geschichte der Menschheit« wurde in einen kurzweiligen Comic übersetzt, der nicht nur in Schulen die Vermittlung historischen Wissens revolutionieren könnte. Dass er dabei auch noch dem Genre Comic alle Ehren erweist, spricht für sich.