Alle Artikel mit dem Schlagwort: Christa Wolf

Der Lauf der Gewalt

Clemens Meyer hat ein Epos über die Brutalität des 20. Jahrhunderts geschrieben. In »Die Projektoren« verdichtet er die grausame Wirklichkeit mit Witz und Fantasie – und bändigt so das Chaos der Welt. Auch ohne Deutschen Buchpreis ist dieser Roman ein Solitär.

Wende- und Nachwenderomane | © Thomas Hummitzsch

Trabanten und Schnapskirschen

Die Folgen der Wiedervereinigung beschäftigen Deutschland bis heute, das Verhältnis zwischen Ost und West ist nach dreißig Jahren immer noch von Vorurteilen und Befindlichkeiten geprägt. Die vielfältige literarische Aufarbeitung der Wende- und Nachwendejahre zeigt die enormen Erschütterungen und Verluste der ostdeutschen Teilgesellschaft und hat gerade darin ein enormes utopisches Potential.

Im kunstvollen Schieber kommt Marko Martins aktuelles Buch daher.

Gegen den Strich

Marko Martin interessiert sich stets für die Menschen, für ihre Biographien, für das Menschliche, Allzumenschliche. Seine Reisen zu den Zeugen eines Zeitalters sind Reisen von Mensch zu Mensch, von Freund zu Freund, zu Vertrauten zu Vertrauten. Sein neues Buch »Dissidentisches Denken« ist im Kern eine Absage an die Kungelei mit den Mächtigen.

Kurt Hager (M.), Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED besuchte bei einem Rundgang der Internationalen Leipziger Buchmesse 87 im Messehaus am Markt den Stand des Aufbau Verlages. Verlagdirektor Elmar Faber (vorn r.), gab den gästen, unter ihnen Klaus Höpke (r.), Stellvertreter des Ministers für Kultur der DDR, und Hermann Kant (M.), Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR , Erläuterungen. | ADN-ZB Grubitzsch 15.3.87 Leipzig: Frühjahrsmesse-Buchmesse 87 via wikimedia commons

Jeder Verlag heut für ’ne Mark

Der Verleger Christoph Links hat sich in seiner Doktorarbeit mit der Privatisierung der ostdeutschen Verlage nach der Wende auseinandergesetzt. Die ernüchternden Ergebnisse seiner Analyse lautet: nur noch eines von fünfzig Büchern wird in den neuen Ländern hergestellt. Neunzig Prozent der Arbeitsplätze in der Branche sind seit der Wende in Ostdeutschland verschwunden. Sein Buch »Das Schicksal der DDR-Verlage« dokumentiert den systematischen Ausverkauf der ostdeutschen Buchhäuser.