Alle Artikel mit dem Schlagwort: James Baldwin

Übersetzerin Karen Nölle | © Thomas Hummitzsch

»Das ist mir zu schulmeisterlich beurteilend«

Karen Nölle ist eine Grande Dame der Literaturübersetzung. Nobelpreisträgerinnen wie Alice Munro oder Doris Lessing gehören ebenso zu ihrem Portfolio wie Natur-Essayistin Annie Dillard oder Ursula K. Le Guin, die das Genre der Science Fiction in die Hochliteratur geführt hat. Zuletzt hat sie im Team die unübersetzbare Utopie »Immer nach Hause« übertragen, in wenigen Wochen erscheint der Erzählungsband »Der Tag vor der Revolution« in ihrer Übersetzung. Übersetzungskritik, so Nölle, sei oft schulmeisterlich bewertend, sie wünscht sich andere Möglichkeiten, über das Übersetzen zu sprechen.

Patricia Klobusiczky | © Ebba Drolshagen

Es geht um die Gestaltung der Sprache

Patricia Klobusiczky übersetzt aus dem Französischen und Englischen. Ihre rhythmische Übertragung von Raphaëlle Reds Debütroman »Akidou« ist kürzlich mit dem Prix Premiere des Institut Français ausgezeichnet worden. Sie verleiht so unterschiedlichen Autor:innen wie Anne Serre, Marie Darrieussecq, William Boyd oder Petina Gappah eine deutsche Stimme. Sie bemängelt die Ignoranz der schöpferischen Arbeit der Übersetzer:innen und wünscht sich eine stärkere Auseinandersetzung mit der Form und Ästhetik eines Textes.

Zar Amir Ebrahimi und Mehran Tamadon in »Mon pire ennemi« von Mehran Tamadon | © l’Atelier Documentaire

»Auf‘n Sack gehen«

Am Ende der 73. Berlinale sprechen alle über ein Thema: toxische Männlichkeit. Die vierte Auflage des Filmfestivals unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian überzeugte mit einem spannenden Wettbewerb, lässt aber auch eine gewisse Willkür erkennen. Von den angekündigten Schwerpunkten zum Iran und zur Ukraine war wenig zu spüren. Eine erste Bilanz.

© Thomas Hummitzsch

Vom Verbrechen namens Leben

Die US-amerikanische Kulturhistorikerin Saidiya Hartman erzählt in ihrem Band »Aufsässige Leben, schöne Experimente« fulminant von der geächteten Rebellion schwarzer Queers zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese Studie verändert nachhaltig den Blick auf die Selbstbehauptung des Schwarzen Lebens in den USA.

Immer wieder Harlem

Der Bildband »125th Street. Photography in Harlem« taucht ein in über fünfzig Jahre Straßen- und Alltagsfotografie in New Yorks berüchtigtem Viertel. Die Bilder erzählen von der Selbstfindung der Black Community in einem Leben im ständigen Widerstand.

© Johny Pitts Photography

Ausgezeichnet dissonant

Was heißt es, in Europa schwarz zu sein. Der britische Essayist und Fotograf Johny Pitts hätte einfach seine eigenen Erfahrungen schildern können. Er hat sich für einen anderen Weg entschieden und ist durch ganz Europa gereist. Für sein Buch »Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa« erhält er nun den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung.

Donald Trump speaking with supporters at a campaign rally at the Prescott Valley Event Center in Prescott Valley, Arizona. | Foto: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America viw wikimedia commons

Bilanz eines bösartigen Narzissten

Amerika steht vor den Wahlen und das ist nicht nur wegen Corona eine besondere Situation. Eine Wiederwahl von Donald Trump scheint keineswegs ausgeschlossen. Dabei hat kein Präsident vor ihm mit Klientelpolitik, Beleidigungen und Lügen so stark zur Spaltung der amerikanischen Gesellschaft beigetragen wie Donald Trump. Zahlreiche Sachbücher zeigen, wohin diese fatale Politik führt.

Filmstill aus »Through a lens darkly« von Thomas Allen Harris | © "Yo Mama's Pieta, 1996" Courtesy of Renee Cox.

22 aufschlussreiche Filme über Rassismus

Rassismus kann nur verstehen, wer ihn erlebt oder sich mit ihm auseinandersetzt. Alle, die das Glück haben, Rassismus und Ausgrenzung nicht am eigenen Leib erfahren zu müssen, finden in diesen Filmen über Rassismus in den USA, Europa und Deutschland ausreichend Anschauungsmaterial, um sich mit diesem menschlichen Abgrund zu konfrontieren und daraus zu lernen.