Erinnerungsfetzen für die Ewigkeit
Beim 21. Internationalen Literaturfestival in Berlin stellte der bosnisch-amerikanische Autor Aleksandar Hemon am Sonntagabend sein literarisches Doppelalbum »Meine Eltern / Alles nicht dein Eigen« vor.
Beim 21. Internationalen Literaturfestival in Berlin stellte der bosnisch-amerikanische Autor Aleksandar Hemon am Sonntagabend sein literarisches Doppelalbum »Meine Eltern / Alles nicht dein Eigen« vor.
Die Erzählungen des Amerikaners Nana Kwame Adjei-Brenyah »Friday Black« konfrontieren uns schonungslos mit uns und unserer Zeit. Sie zeigen eindrucksvoll, wohin Rassismus und ungezügelter Konsum führen können.
Rassismus kann nur verstehen, wer ihn erlebt oder sich mit ihm auseinandersetzt. Alle, die das Glück haben, Rassismus und Ausgrenzung nicht am eigenen Leib erfahren zu müssen, finden in diesen Filmen über Rassismus in den USA, Europa und Deutschland ausreichend Anschauungsmaterial, um sich mit diesem menschlichen Abgrund zu konfrontieren und daraus zu lernen.
Ta-Nehisi Coates gilt vielen als lebender Nachfolger von James Baldwin. Mit der Sklavengeschichte »Der Wassertänzer« liegt nun sein viel erwarteter Debütroman vor.
Jetzt, wo mein Buch ein bisschen Aufmerksamkeit bekommt, ertappe ich mich bei dem Wunsch, dass es nicht zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Weil ich mich nicht auf irgendwelchen Todeslisten wiederfinden möchte. Das ist ja eine reale Gefahr. Und die kann ich im Moment nur bewältigen, indem ich sie gezielt ausblende.
Der amerikanische Essayist Ta-Nehisi Coates ist hierzulande vor allem für seine kritischen Texte zum US-amerikanischen Rassismus bekannt. Nur wenige wissen, dass er auch der Kopf hinter der erfolgreichen »Black Panther«-Erzählung ist. Mit ihr hält er weißen Isolationisten den Spiegel vor.
Afroamerikaner leben in ständiger Furcht vor staatlicher Gewalt. Eine der Mitbegründerinnen von #BlackLivesMatter erzählt nun ihre »Geschichte vom Überleben«.
Ta Nehisi-Coates liefert mit »We were eight years in power» den überfälligen Klartext zum tief verwurzelten Rassismus in den USA, der während der achtjährigen Amtszeit von Barack Obama Schwung holte, um umso radikaler zurückzukommen. Diese »amerikanische Tragödie« beeindruckt in ihrer unwiderstehlichen Argumentation und bestechenden Logik. Ohne Zweifel eine der wichtigsten Analysen der jüngsten US-amerikanischen Geschichte.
Hanya Yanagiharas aufwühlendes Freundschaftsepos »Ein wenig Leben« ist ein Extremfall der Literatur. In seiner postmodernen, post-migrantischen, post-sexuellen und Post-Gender-Form nötigt er zur permanenten Grenzüberschreitung.
1979 beginnt der amerikanische Autor James Baldwin ein Buch über eine Reise zu schreiben, »von der ich immer wusste, dass ich sie eines Tages antreten werde«. Über 30 Seiten ist er nie hinausgekommen, Raoul Peck hat sein Manuskript nun verfilmt. Der Dokumentarfilm »I’m not your Negro« ist ein bewegender Beitrag zum Rassismus in den USA und ein Meisterwerk des politischen Kinos.
Der US-amerikanische Journalist Ta-Nehisi Coates schrieb im vergangenen Jahr seinem Sohn einen Brief, in dem er der Frage nachgeht, wie man in einem traumverlorenen Land in einem schwarzen Körper leben soll. Die Ereignisse in Louisiana zeigen, wie aktuell sein Werk ist. Die »Kritik der schwarzen Vernunft« des Nigerianers Achille Mbembe attestiert gar dem Kapitalismus rassistische Grundzüge, während sich der Sprachwissenschaftler Robert Stockhammer in den Untiefen der »Afrikanischen Philologie« verzettelt .