Autor: Thomas Hummitzsch

Künstlerbiografien und Bandgeschichten

Die 67. Berlinale eröffnet heute Abend mit Etienne Comars Biopic »Django«. Der Verfilmung des Lebens des französischen Künstlers Django Reinhardt, der als Vorreiter des europäischen Jazz gilt, steht im Wettbewerb eine Dokumentation von Joseph Beuys gegenüber. Andere Beiträge widmen sich dem Schweizer Maler Alberto Giocometti, der kanadischen Künstlerin Maud Lewis, der elektronischen Pionierformation Tangerine Dream und der britischen Alternative-Band Wolf Alice.

Die Neunte Kunst im Kino

Der amerikanische Comiczeichner Dash Shaw präsentiert mit »My Entire High School Sinking into the Sea« auf der 67. Berlinale seinen ersten Kinofilm. Außerdem die Verfilmung von Masamune Shirōs Manga »Ghost in the Shell« und von Chester Goulds »Dick Tracy«-Strips sowie Luc Bessons »Das fünfte Element« nach Ideen von Moebius.

»Mit Trump hätte Hunter sicherlich seinen Spaß«

Große amerikanische Autoren wie Tom Wolfe oder James Salter lobten den meisterhafter Stil und die abgründige Komik in der Prosa von Hunter S. Thompson. Mit seinem Buch über die Hells Angels und dem Roman »Angst und Schrecken in Las Vegas« wurde Thompson zur Kultfigur. In der Edition Tiamat ist eine Auswahl seiner grenzenlosen Korrespondenz mit Persönlichkeiten wie Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und zahlreichen seiner Redakteure und Lektoren erschienen. Ein Fan-Interview mit dem begeisterten Hunter S. Thompson-Leser Marvin Kleinemeier über den engagierten Reporter und dessen Gonzo-Briefe.

»Seit dem Anschlag ist die Gegenwart obszön und lächerlich«

Heute auf den Tag genau jährt sich der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo. Die Karikaturistin Catherine Meurisse verlor nach den Ereignissen im Januar 2015 den Boden unter den Füßen. Wie sie zurück ins Leben fand, erzählt sie in ihrem Comicalbum »Die Leichtigkeit«. Wir sprachen mit ihr über das dunkle Jahr 2015, ihren stillen Abschied von dem französischen Satiremagazin und ihre Hoffnungen in die Kunst.

Eine zauberhafte Herzkönigin

Haare hängen ins Gesicht, Pickel und Sommersprossen glänzen auf der Stirn und Hunde sitzen neben jungen Mädchen auf dem Stuhl. Sie sind nicht perfekt, die Mädchen und jungen Frauen, die Hellen van Meene für die Dauer ihrer Fotografie krönt, aber sie sind anmutig wie die Ikonen der niederländischen Malerei. Die Fotografien der Niederländerin entführen die Betrachter in die rennende Zeit vor dem Erwachsenwerden.

Wer oder was ist noch der Mensch?

Ben Lerner geht in seinem Roman »22:04« den Fragen nach Identität und Kollektivität in Zeiten von Anpassung und Individualismus nach. Jonathan Franzens DDR-Roman »Unschuld« ist auch eine Reflektion über die Hypokrisie im Internet-Zeitalter. Aravind Adiga hält in »Golden Boy« der indischen Gesellschaft einmal mehr den Spiegel vor.