Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wladimir Putin

Mehr oder weniger gespalten

Wo stehen wir nach all den Krisen der vergangenen Jahre als Gesellschaft? Gibt es noch einen gemeinschaftlichen Konsens? Was ist überhaupt diese so umkämpfte Mitte der Gesellschaft? Wer darf in dieser Platz nehmen und welche Themen werden dort verhandelt? Und was ist eigentlich mit dieser digitalen Welt, in die alles strebt? Einige aktuelle Bücher gehen diesen Fragen auf den Grund.

Oppenheimer oder: Der Mann, der das Feuer brachte

Auf diesen Film haben die Fans von Christopher Nolan gewartet. In »Oppenheimer« erzählt er in glänzenden Bildern und berauschendem Sound von dem Mann, der die Atombombe erfand. Mit dieser bildgewaltigen und nicht ganz einfach konstruierten Geschichte über einen amerikanischen Prometheus dürfte ihm eine weitere Oscar-Nominierung sicher sein.

Frustriert und abgestempelt

Wer sind die Ostdeutschen und woher kommt ihr Unmut? Die Ethnologin Juliane Stückrad, der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann und eine Sammlung von Briefen aus der Wendezeit geben auf ganz unterschiedliche Art und Weise Antworten. Dabei wird deutlich, dass der Osten keine Zukunft hat, wenn die Ostdeutschen nicht endlich als Individuen mit Sorgen und Ambitionen ernst genommen werden.

Die Zeit des Träumens ist vorbei

Der Politikberater und Transatlantiker Josef Braml erklärt in seinem aktuellen Buch die neue Weltordnung und gibt Europäern Orientierung, welche Rolle Europa künftig spielen kann. Zwar ist das Buch vor der von Olaf Scholz verkündeten Zeitenwende verfasst, aufgrund der genauen Analyse aber auch danach sehr lesenswert.

Dem Weltgeist auf der Spur

Die Reporterin Gabriele Riedle hat einen weiblichen Abenteuerroman über die Abgründe des erzählenden Journalismus geschrieben. Ihr Roman »In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg.« handelt vom Tod des Fotoreporters Tim Hetherington und dem gefährlichen Leben als Krisenreporterin.

Fatale Fehleinschätzungen

Klaus von Dohnanyi wollte ein politisches Alterswerk vorlegen, das von den Erfahrungen einer zusammenwachsenden Welt geprägt ist. Der russische Überfall der Ukraine macht sein Buch »Nationale Interessen« zu einem leichtgläubigen, intellektuell naiven Werk politischer Literatur, aus dem man bestenfalls noch lernen kann, wie man internationale Beziehungen künftig nicht mehr aufstellen sollte.

»We are Hongkong, und ein Ende ist nicht abzusehen«

Marko Martins Essay »Die letzten Tage von Hongkong« liest sich wie eine Sammlung an Spaziergängen und Sehenswürdigkeiten, an Entdeckungen und Erinnerungen, an Diskussionen über schöne und traurige, aber immer auch politische Literatur, an Plaudereien zu zweit oder Unterhaltungen mit Fremden und neuen Freunden, an Freundschaften, Erotik und Sex. Die Lektüre lohnt sich auch mit Blick auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den Russland aktuell in der Ukraine führt.

Berge, Meere und Giganten

Der britische Journalist Tim Marshall wirft in seinem neuen Buch einen erhellenden Blick auf »Die Macht der Geografie« im globalen Ringen um die Weltherrschaft. Allerdings macht die von Terrorgruppen und Milizen inszenierte asymmetrische Kriegsführung seinem Konzept ein Strich durch die Rechnung.

»Die Kirche liebt nur die Kinder, die an Putin glauben«

Vor einem Jahr führten Mitglieder der russischen Punk-Band Pussy Riot ihr »Punk-Gebet« in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale auf. Bei ihrem 40-sekündigen Auftritt protestierten sie gegen die enge Verbindung zwischen dem russischen Staat und der russisch-orthodoxen Kirche. Drei Bandmitglieder wurden wegen »Rowdytums aus religiösem Hass« festgenommen und zu Lagerhaftstrafen verurteilt. Ein Schauprozess erster Güte, das Buch »Pussy Riot! Ein Punkgebet für Freiheit« zeigt.

Der Anfang vom Ende der Demokratie

Das »Russische Tagebuch« von Anna Politkovskaja zeigt den gleitenden Niedergang der russischen Verhältnisse auf und belegt, wie ein machtsüchtiger Herrscher im Kreml mit Schauprozessen, Repression und staatlicher Gewalt ein ganzes Land in seine eiserne Faust genommen hat.