Pokerspiel um Schuld und Sühne
In dem fesselnden Thriller »The Card Counter« von »Taxi-Driver«-Autor Paul Schrader überzeugt Oscar Isaac mit einer eindrucksvollen Performance als Einzelgänger, der sich seiner Vergangenheit stellen muss.
In dem fesselnden Thriller »The Card Counter« von »Taxi-Driver«-Autor Paul Schrader überzeugt Oscar Isaac mit einer eindrucksvollen Performance als Einzelgänger, der sich seiner Vergangenheit stellen muss.
Serhij Zhadans Roman »Internat«, ein dreitägiger Roadtrip in den Krieg, hat den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 in der Kategorie Übersetzung gewonnen. Am Tag nach der Preisverleihung durfte ich mit den Sabine Stöhr und Juri Durkot, den Übersetzer:innen von Zhadans Prosa, im Übersetzerzentrum der Leipziger Buchmesse über ihre Gefühlslage, die gemeinsame Arbeit an diesem atemlosen Roman sowie Zhadans kraftvolle Prosa und ihre Veränderung durch den Krieg im Osten der Ukraine sprechen.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine richtet sich auch gegen die ukrainische Kultur und Identität. Das Lesen ukrainischer Literatur wird damit zum politischen Akt, der sich gegen diese Zerstörung wendet, und weitet den Blick auf die Ukraine, ihre Menschen und ihre Geschichte. Der Versuch einer unabgeschlossenen Liste der wichtigsten ukrainischen Autor:innen und ihrer zentralen Werke.
Die kanadische Comiczeichnerin Julie Doucet ist so etwas wie die freche weibliche Antwort auf Robert Crumb. Auf Europas größtem Comicevent, dem Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême, wurde Doucet jetzt für ihr »radikal feministisches« Werk, »das keinerlei Rücksicht auf Konventionen nimmt«, mit dem wichtigsten Preis der europäischen Comicwelt ausgezeichnet.
Die Berliner Autorin Katerina Poladjan blickt in ihrem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Roman »Zukunftsmusik« aus ganz individueller Perspektive vom Rand der sowjetischen Welt auf das Ende einer Epoche in ihrem Zentrum.
Wie in jedem Frühjahr hat die Jury zum Preis der Leipziger Buchmesse 15 Titel in das Schaufenster gestellt, die um den begehrten Preis konkurrieren. Dabei setzt die Jury mehrere Ausrufezeichen und macht einen großzügigen Bogen um die Konzernverlage, die den Messeausfall provoziert haben. Der Preis wird trotz Ausfall der Messe im März vergeben.
Weihnachten ist Geschenke- und Lesezeit, das Jahresende gibt zudem Anlass, noch einmal zurückzuschauen auf die Lektüren, die Eindruck hinterlassen haben. Unsere Leseempfehlungen zum Jahreswechsel.
Der Comic »Im Spiegelsaal« der schwedischen Feministin Liv Strömquist zeigt, warum wir so besessen von Körpernormen sind. Es ist die konsequente Fortsetzung von Strömquists spielerischen Nachdenken über die weibliche Existenz in der Welt.
In den Romanen von Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah sind die Gräuel der deutschen Kolonialgeschichte zum Greifen nah. Diese Woche hat der auf Sansibar geborene und in England lebende Autor den Literaturnobelpreis verliehen bekommen. Inzwischen kann man sein Werk auch hier wieder entdecken.
Svealena Kutschke geht in ihrem Roman »Gewittertiere« der Frage nach, wie sich familiäre Traumata und gesellschaftliche Prägungen im Menschen fortschreiben.
Der Senegalese Mohamed Mbougar Sarr hat den Prix Goncourt, der Südafrikaner Damon Galgut den Booker Prize gewonnen. Damit gingen die renommierten Preise für den besten französisch- und englischsprachigen Roman an Autoren, die über afrikanische Themen schreiben. Vor wenigen Wochen erst wurde der auf Sansibar geborene britische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Park Chan-wooks grandiose Rachetrilogie liegt endlich digital überarbeitet in prachtvoller Ausstattung vor. Der Höhepunkt der Filmreihe ist zweifellos Cannes-Gewinner »Oldboy«, die »Vengeance«-Filme zeigen aber, wie tief sich der südkoreanische Meisterregisseur in das Thema eingearbeitet hat.
Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank zeichnete sich in der Corona-Krise die Sucht vom Leib. Seine DIY-Insta-Serie »Die Vögel« gibt es nun auch im Buchformat.
Der weißrussische Autor Viktor Martinowitsch seziert in seinem Roman »Revolution« die postsowjetischen Gesellschaften. Ein Lehrstück über die Verführbarkeit des Menschen und die Anfälligkeit für Macht und Korruption.
Tillie Walden legt mit »Auf einem Sonnenstrahl« eine fantastisch-optimistische Weltraumerzählung vor, die nicht nur einen anderen Blick auf queere Positionen wirft, sondern auch als gelungene Allegorie auf das Erwachsenwerden fasziniert.