Alle Artikel in: Film

Wer A sagt, kann noch lange nicht sprechen

Nicolette Krebitz’ »A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe« ist eine witzige, kluge und leichtfüßige Liebesgeschichte zwischen einem ungestümen jungen Mann und einer selbstkontrollierten reifen Frau. Sophie Rois glänzt im zweiten deutschen Wettbewerbsbeitrag bei der Berlinale.

Jetzt kommen die Frauen

Nachdem der Beginn der Berlinale von männlichen Charakteren geprägt sind, rücken zunehmend Frauen in allen Gefühlslagen in den Mittelpunkt des Festivals. Der maskuline Blick wird dabei mehr als einmal entlarvt.

Was tut der Schwanz?

Die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann hat aus einem Casting für einen Film über einen literarischen Porno-Klassiker einen Film gemacht. In »Mutzenbacher« hält sie die Kamera drauf, wenn sich Männer von sexualisierter Gewalt inspiriert fühlen.

Glitzernde Wände

Der chinesische Regisseur Li Ruijun zeigt in seinem meisterhaften Epos »Return to Dusk«, dass Glück auch auf karger Erde wachsen kann, wenn man es nur geduldig genug pflegt. Fragil bleibt es dennoch.

Blinde Wut

Der italienische Meister des Horrors Dario Argento kehrt nach über zehnjähriger Abwesenheit mit dem packenden Thriller »Occhiali Neri« fulminant auf die Leinwand zurückkehrt.

Ein Mann auf den Knien

Ulrich Seidl porträtiert in »Rimini« einen Schlagersänger über seinem Zenit, der an der Adria mit allen Mitteln um seine Existenz kämpft. Dabei bebildert der österreichische Filmemacher auch das sozialpolitische Elend, das die Festung Europa an der Adria produziert.

Dianas Befreiung

Pablo Larrain hat mit »Spencer« einen Film über Lady Di gedreht, der den Royals nicht gefallen wird. Kirsten Stewart brilliert in ihrer Rolle als ebenso unbändige wie warmherzige britische Prinzessin.

Von Herz- und Steineklopfen

Francis Lee hat mit Kate Winslet und Saoirse Ronan ein packendes Liebesdrama gedreht, dass sich an der Biografie der Wissenschaftspionierin Mary Anning orientiert. Im Gegensatz zu Paul Verhoevens lesbischer Klostergeschichte, bei der er einmal mehr auf Skandal setzt, weiß »Ammonite« als meisterhafte Studie der Menschlichkeit zu überzeugen.

Der blutige Geschmack von Rache

Park Chan-wooks grandiose Rachetrilogie liegt endlich digital überarbeitet in prachtvoller Ausstattung vor. Der Höhepunkt der Filmreihe ist zweifellos Cannes-Gewinner »Oldboy«, die »Vengeance«-Filme zeigen aber, wie tief sich der südkoreanische Meisterregisseur in das Thema eingearbeitet hat.

Faschistische Machtergreifung

Auf der Frankfurter Buchmesse wurde wieder über rechte Verlage diskutiert und das Argument der Meinungsfreiheit vorgetragen. Dabei geht es den neuen Faschist:innen nicht um Diskurs. Sie wollen Debatten kapern und Angst schüren. Auf welche Strategien sie dabei zurückgreifen, führt Christian Schwochow in »Je suis Karl« vor Augen. Der Film erzählt in brachialen Bildern von der faschistischen Unterwanderung unserer Gesellschaft – bis zum bitteren Ende.